Wenn in der frühen Schwangerschaft die Wehen einsetzen, wird versucht, die Geburt so lange wie möglich hinauszuzögern, um den Babys die nötige Entwicklungszeit zu geben. Desiree ist genau das widerfahren. Sie musste in der 31. Schwangerschaftswoche ins Krankenhaus und fünf Wochen liegen bis zur Geburt. Lies hier ihren bewegenden Geburtsbericht Zwillinge 36. SSW.
In der 31. Schwangerschaftswoche schickte mich meine Frauenärztin mit einer Gebärmutterhalsverkürzung ins Krankenhaus. Die Ärzte behielten mich gleich da. Denn ich hatte bereits versteckte Wehen. Nach vielen Untersuchungen und Gesprächen entschieden sich die Krankenhausärzte, mir die Lungenreifespritzen für mein Zwillingspärchen zu geben. Sie gingen davon aus, dass sich meine Babys viel früher auf den Weg machen würden.
Ich bekam Wehenhemmer – Geburtsbericht Zwillinge 36. SSW
Dennoch kämpfte das Ärzteteam dafür, meine Zwillinge so lange wie möglich im Bauch zu behalten. Als mich der Chefarzt untersuchte, sagte er: Wir holen sie in der 36. SSW, da sind ihre Lungen ausgereift. Also kam ich in der 32. Schwangerschaftswoche an den Wehenhemmer-Tropf, um meinen Zwillingsbabys so viel wie möglich Zeit in meinem Bauch zu geben. Ich durfte nur liegen und lediglich zum Duschen oder auf die Toilette gehen aufstehen.
Ohne Tropf hatte ich Wehen – Geburtsbericht Zwillinge 36. SSW
Nach zwei Wochen wurde mir der Tropf abgenommen, um zu überprüfen, ob die Wehen wegblieben. Da war ich in der 34. Schwangerschaftswoche. Doch leider hatte ich ohne den Tropf wieder verstärkte Wehentätigkeit. In der Nacht bekam ich plötzlich sehr starke Schmerzen. Wäre die Geburtsstation nicht so voll gewesen, hätten sie meine Zwillinge geholt. Also legte man mir erneut den Wehenhemmer als Tropf an.
Insgesamt musste ich fünf Wochen im Krankenhaus liegen. Während dieser Zeit hatte ich viele Ängste, da mir auch die Frühchen- und Intensivstation gezeigt wurden. Die vielen Geräte und Schläuche machten mir Angst. Jeden Tag musste ich weinen und konnte kaum etwas essen.
In der 35. SSW ging es mir sehr schlecht
In der 35. Schwangerschaftswoche ging es mir sehr schlecht. Mein Bauch schmerzte stark. Ich hatte einen hohen Blutdruck, keinen Appetit und war blass. Insgesamt fühlte ich mich sehr schwach. Sämtliche Muskeln taten mir vom Liegen weh. Also kontrollierte das Ärzteteam meine Blutwerte. Man versicherte mir, alles sei in Ordnung und der Kaiserschnitt kann wie geplant in der 36. Schwangerschaftswoche stattfinden. Ich quälte mich die Tage bis zum Kaiserschnitt durch.
Notkaiserschnitt am Tag des geplanten Kaiserschnitts
Am Tag des geplanten Kaiserschnitts ging alles plötzlich ganz schnell. Mir wurde erneut Blut abgenommen. Etwas stimmt nicht mit meinen Blutplättchen. Mein Mann konnte mir gerade noch einen Kuss geben und zack war ich im Operationssaal. Alle sprachen auf mich ein und bereiteten mich für den Notkaiserschnitt vor: Es wird alles gut. Ich solle mir keine Sorgen machen. Doch ich schlief narkotisiert mit einem schlechten Gefühl ein.
Ich musste auf die Intensivstation
Als ich erwachte, musste ich auf die Intensivstation, da ich zu viel Blut verloren hatte. So lag ich da, ohne einmal meine Schätze im Arm halten zu dürfen und ohne sie gesehen zu haben. Ich hatte in der Zeit im Krankenhaus das Help Syndrom (Schwangerschaftsvergiftung) entwickelt.
Am nächsten Tag durfte ich endlich auf die normale Station und meine Babys Lea und Liam im Arm halten. Ich war so unendlich glücklich und stolz. Das machte mich zur Kämpferin. Liam hatte Startschwierigkeiten nach der Geburt. Aber das wurde dank der Ärzte schnell behandelt. Meine Zwillinge kamen mit einem Auge davon nicht auf die Intensivstation zu müssen, da sie ein gutes Geburtsgewicht hatten. Ich bin jeden Tag so glücklich über meine beiden Schätze.
Heute sind die Zwillinge Lea und Liam über ein Jahr alt. Sie erfreuen sich bester Gesundheit und schenken ihren Eltern jeden Tag so viel Freude. Danke, liebe Desiree, für das Erzählen deiner Geburtsgeschichte.
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Hier gleich den nächsten Geburtsbericht lesen: Geburtsbericht Spontangeburt, wenn das eine Kind natürlich und das zweite per Notkaiserschnitt zur Welt kommt