Zwillinge Hände

Zwillinge stillen – ein Erfahrungsbericht

*enthält unbezahlte Werbung
Schon während der Schwangerschaft war es mein sehnlichster Wunsch, meine Zwillinge zu stillen. Mit dem Klassiker „Das Stillbuch“ von Hanna Lothrop bereitete ich mich auf die Zeit nach der Geburt vor. Als die beiden per Kaiserschnitt auf die Welt kamen, hatte ich die Befürchtung, dass es schwierig werden könnte. Zumal das Bonding der Zwillinge der Papa übernehmen musste, da ich lange Zeit im Aufwachraum lag. Lies hier meine Erfahrungen vom Zwillinge stillen.

Ich musste vorerst zufüttern – Zwillinge stillen

Beide Kinder kamen gesund und stabil in der 38+1 Schwangerschaftswoche mit einem Blasensprung am geplanten Kaiserschnitttag auf die Welt. Sie mussten weder beatmet noch in irgendeiner Weise stabilisiert werden. Lediglich ihre Körpertemperatur konnten sie nicht gut halten.

Da mein Mädchen weniger wog, verlangten die Krankenschwestern von mir im Krankenhaus  Pre-Milch zu füttern, damit ihr Gewicht in jedem Fall stabil bleibt. So machte mein Sohn die Arbeit an der Brust alleine und regte die Milchbildung an. Von Anfang an war er ein Stillkind wie im Bilderbuch. Er saugte kräftig an der Brust und der Milcheinschuss kam nach drei Tagen. Ich hatte zum Glück keine Schmerzen und bemerkte den Milcheinschuss fast nicht. Meine Tochter legte ich vor jeder Flaschenmahlzeit an, um auch sie an die Brust zu gewöhnen.

Zwillinge stillen – Wir kamen nach Hause & die Arbeit begann

Als wir nach vier Tagen endlich nach Hause durften, begann die Arbeit erst so richtig. Zum Glück war mein Mann direkt in Elternzeit und konnte mich unterstützen. Mithilfe meiner Hebamme schafften wir es auf Anhieb, unsere Tochter mit einem Stillhütchen an die Brust zu gewöhnen und vom Fläschchen wegzubekommen. Leider schaffte ich es nie, meiner Tochter das Stillhütchen abzugewöhnen. Doch besser mit Stillhütchen als gar keine Muttermilch, sagte ich mir.

Stillen mit Stillhütchen – Licht & Schatten

Da ich den direkten Vergleich von einem problemlosen Stillkind zu einem „schwierigeren“ Stillkind habe, weiß ich, was es bedeutet, mit einem Stillhütchen zu stillen und immer wieder das Baby anzuregen an der Brust zu trinken. Wie viel Kraft und Energie es kostet, hartnäckig zu bleiben und nicht zu verzweifeln. Ja, es ist ein absoluter Unterschied ohne Stillhütchen zu stillen. Nichts tropft, während des Stillens. Auch wenn das Kind plötzlich den Kopf von der Brust wegdreht, läuft nichts aus. Nachts ist es viel einfacher das Kind im Dunkeln anzulegen. Unterwegs ist es nicht schwierig, das Kind zu stillen, weil es leichter ist, die Brust zu bedecken, ohne auf ein Stillhütchen achten zu müssen, was gerne verrutscht. Auch musste ich erst herausfinden, wann das Baby wirklich trinkt oder nur am Stillhütchen nuckelt.

Stillen – Ausdauer wird belohnt

Nichtsdestotrotz bin ich stolz meine beiden Kinder gestillt zu haben. Selbst das Stillen mit Stillhütchen lohnt sich und die Nähe zum Kind ist sehr groß. Das schreibt sich im Nachhinein alles so leicht. Doch es war eine harte und Kräfte zerrende Zeit, die Zwillinge an die Brust zu gewöhnen und einen Rhythmus zu bekommen. Oft lagen die Nerven blank und die Hormone machten es auch nicht einfacher.

Wenn du deine Zwillinge stillen möchtest, empfehle ich dir geduldig zu sein, sollte es nicht gleich klappen. Denn die Natur unterstützt dich beim natürlichsten der Welt – deine Zwillinge zu stillen. Deine Hebamme oder eine professionelle Stillberaterin können dich in der Anfangszeit unterstützen.

Wie war für dich das Stillen?

Wie empfandest du, das Stillen deiner Zwillinge? Welche Gedanken schwirren dir als schwangere Zwillingsmama zum Thema Stillen im Kopf? Ich freue mich, wenn du einen Kommentar hinterlässt! Du möchtest über deine Erlebnisse beim Stillen berichten? Dann schreibe mir.

Teile Zwillinge2go damit noch mehr Zwillingseltern davon erfahren!

Lies hier gleich den nächsten Erfahrungsbericht zum Stillen: Zwillinge Abstillen – ein Erfahrungsbericht


9 Gedanken zu „Zwillinge stillen – ein Erfahrungsbericht

  1. Doro sagt:

    Meine beiden Mäuse sind jetzt 5 Monate. Ich habe sie leider nur 3,5 Monate voll gestillt, da ich so viel Milch hatte, dass sie sich ständig verschluckt haben und dadurch auch extrem Bauchweh bekamen. Mittlerweile stille ich nur noch nachts voll, was auch ziemlich Kräfte zehrend ist, da wir immer wieder unruhige, schlaflose nächte haben mit viel rum wälzen und strampeln. Hat von euch vielleicht jemand einen Tipp was schlafen angeht. Ging es euch genauso, dass es bei Zwillingen länger gedauert hat, bis sie nachts nicht mehr so oft kamen?
    Wie war das bei euch so mit Bauchschmerzen?

    • Zwillinge2go sagt:

      Hallo liebe Doro, bei meinen Zwillingen hat es auch über ein halbes Jahr gedauert, bis sie annähernd durchgeschlafen haben. Wenn sie abends eine Flasche bekommen haben, hat das in der Regel länger angehalten und sie haben mehrere Stunden am Stück geschlafen. Das war beim Stillen nicht so, das hat nicht so lange angehalten. Vielleicht gibt es jetzt schon eine Besserung bei dir, wenn du abends nicht mehr stillst. Ganz liebe Grüße

  2. Zwitsche sagt:

    Hallo,
    schöner Bericht, danke! Du erwähnst am Rande, dass es schwer war einen Rhythmus zu finden. Ich hab es grad nach mühsamen Wochen endlich geschafft meine Frühchenzwillinge fast voll zu stillen- und frag mich jetzt ob ich es wirklich aushalte, weil ich nichts anderes mehr mache und fast nicht zum schlafen komme…die beiden trinken alle zwei bis mit Glück selten vier Stunden und brauchen je mindestens ne halbe, wenn nicht ganze Stunde. Hast du da vielleicht den ultimativen Tipp? :)

    • Zwillinge2go sagt:

      Danke dir! Vielleicht kannst du die beiden Tandem stillen, das würde auf jeden Fall Zeit sparen. Generell würde ich darauf achten, ob sie trinken oder bloß am Nuckeln sind. Wenn sie nuckeln würde ich sie von der Brust abnehmen. Ich weiß, man macht anfangs gar nichts anderes mehr außer stillen.

  3. Zwillis sagt:

    Ich habe trotz Frühstart in der 32.SSW mit Brutkasten, Monitor usw. meine Zwillinge lange Zeit voll und insgesamt fast ein Jahr gestillt, und bin sehr stolz drauf. Die Milchpumpe war anfangs meine beste Freundin, die garatiert hat, dass die Kinder auf jeden Fall Muttermilch bekommen, dass der Papa über Fläschchen auch mit füttern konnte, und um die Trinkmengen zeitweise zu kontrollieren. Anfangs waren die Frühchen auch einfach noch zu schwach zum kräftigen Saugen, aber mit viel Geduld und der festen Überzeugung, es hinzukriegen, hat es immer besser geklappt. Interessanter Weise hatten die Kinder nie Probleme, zwischen Flasche und Brust zu wechseln. Allerdings habe ich es nie geschafft, beide gleichzeitig anzulegen, trotz Spezialstillkissen und Tricks und so – das hätte schon nochmal Zeit gespart, aber soo wichtig war das dann auch wieder nicht.

    • Zwillinge2go sagt:

      Wow, liebe Zwillis, Respekt! Das war bestimmt sehr Kräfte zerrend den Milcheinschuss mit der Milchpumpe zu fördern und zu warten, bis deine Mäuse kräftig genug sind an der Brust zu saugen. Wie lief es, als du die Babys an die Brust gewöhnen musstest? Ging das ohne Probleme oder dauerte es seine Zeit? Ich hatte auch nie das Problem zwischen Brust und Flasche zu wechseln. Allerdings habe ich immer darauf geachtet, dass der Sauger vom Fläschchen den Zwillingen es nicht zu leicht macht.

      Gleichzeitig Stillen konnte ich nur, wenn mein Mann da war. Alleine habe ich es nicht geschafft, die Kinder richtig zu positionieren. Geschweige denn abzunehmen und zu bäuern, während das andere Kind noch saugt. Ich denke, es kommt auch immer darauf an, wie agil die Kinder sind. LG Z2G

  4. Lori sagt:

    Sehr schöner Beitrag zum Thema stillen. Ich hatte am Anfang einen sehr schwierigen Start beim Stillen mit meinem Sohn (10 Monate) und hätte gerne Unterstützung erhalten. Nach dreimonaten schlimmen schmerzen, hatte sich aber meine Hartnäckigkeit bezahlbar gemacht und endlich klappt es mit dem stillen bis heute :)

    • Zwillinge2go sagt:

      Liebe Lori, du kannst sehr stolz auf dich sein, dass du so hartnäckig geblieben bist! Ich finde, es zahlt sich sehr aus. Allein schon für das schöne Gefühl, wenn es mit dem Stillen klappt und du spürst, wie dein Kind glücklich an der Brust saugt. LG Z2G

Schreibe einen Kommentar