Die Geburt von Zwillingen ist jedes Mal ein Wunder. Jede Geburt verläuft völlig anders und birgt einige Überraschungen, wie die Geburt von Melissas Zwillingspärchen im Februar. Melissa entschied sich für die natürliche Geburt ihrer Zwillinge. Lies hier ihren sehr berührenden Geburtsbericht Zwillinge natürlich – Alles kam anders!
Ich dachte, Zwillinge kommen immer per Kaiserschnitt – Geburtsbericht Zwillinge natürlich
Schon sehr früh hatte ich mich mit der Schwangerschaft und dem Thema Geburt auseinandergesetzt. Eigentlich dachte ich, Zwillinge werden immer per Kaiserschnitt geholt. Aber ich las sehr viele Geburtsberichte über Zwillinge und mir wurde schnell klar: Auch eine Zwillingsmama kann natürlich entbinden. Was man dazu braucht? Einen starken Partner an seiner Seite, den Glauben an sich selbst, Mut und eine Ärztin, der man das eigene Leben und das seiner Babys anvertraut. All das passte bei uns. Wir waren so froh, eine erfahrene Oberärztin zu haben. Sie ist selbst Mutter von Zwillingen und auf Zwillings- und Steißgeburten spezialisiert. Außerdem kannte ich schon die Klinik und die Hebammen. Ich fühlte mich sehr gut aufgehoben.
Geburtsbericht Zwillinge –Einleitung
Es war also soweit: Am 08. Februar 2019 wurden unsere Zwillinge eingeleitet. Wir hatten auf den Tag die 38. Schwangerschaftswoche erreicht (37+1). Länger wollten die Ärzte nicht warten, da ich Schwangerschaftsdiabetes hatte und Amelia zu viel Fruchtwasser in der Fruchtblase. Es waren unsere letzten Meter an der frischen Luft, die wir als „kinderloses“ Ehepaar zum Krankenhaus liefen. Schon bald sollten wir als Familie hinauskommen. Das Ganze fühlte sich sehr unreal an. Wir wussten nicht, was auf uns zukommt.
Tag der Zwillingsgeburt – Alles kam anders
Den Tag der Geburt stellte ich mir völlig anders vor. Ich dachte, wir melden uns gegen 10 Uhr an. Es wird ein Ultraschall angefertigt sowie ein CTG und danach beginnt die Einleitung. In etwa war es auch so. Aber es dauerte alles unendlich viel länger. Die Entbindungsstation war voll. Erst um die Mittagszeit wurde das CTG geschrieben. Es zeigten sich schon deutliche Wehen. Die Abstände waren noch zu groß. Mit den Babys war alles in Ordnung. Eine Hebamme untersuchte mich und stellte fest, mein Muttermund war bereits einen Zentimeter geöffnet. Sie meinte, dass es demnächst auch von alleine hätte losgehen können.
Ich war erleichtert, denn ich wusste, unsere zwei Wunder waren bereit. Es überrascht sie also nicht, wenn es plötzlich losgeht. Nach der Untersuchung schickte man uns zum Essen in die Cafeteria. Dort spürte ich immer wieder Wehen. Essen durfte ich leider nicht alles und nicht viel wegen meinem Schwangerschaftsdiabetes und dem starken Sodbrennen. Nach dem Essen gingen wir wieder nach oben. Dort mussten wir erneut lange warten.
Es bestand das Risiko für einen Notkaiserschnitt
Um circa 15 Uhr fand dann endlich der Ultraschall statt. Der erste, führende Zwilling (Matteo) war in Schädellage. Seine Schwester Amelia lag in Beckenendlage. Das hieß: Zu 50 bis 80 Prozent konnten meine Zwillinge natürlich auf die Welt kommen. Dennoch bestand das Risiko, das zweite Baby mit einem Notkaiserschnitt zu holen. Den Ultraschall führte eine junge Ärztin durch. Sie nannte uns dann etliche Risiken, die auf uns zukommen könnten. Danach war ich ausgelaugt. Ich wollte das Beste für meine Babys. Aber mir fiel die Entscheidung für einen Kaiserschnitt oder für eine natürliche Geburt sehr schwer, nachdem mir so viele Risiken aufgezeigt wurden.
Einleitung Zwillinge – Ich bekam ein Wehenmittel
Da ich mich in den letzten Monaten der Schwangerschaft intensiv auf die Geburt vorbereitet hatte, entschied ich mich für eine Einleitung. Vorerst hielt ich jedoch Rücksprache mit der Oberärztin, die die Geburt leiten würde. Sie rührte mir einen Cocktail an und ich trank ihn auf dem Zimmer. Nach zwei Stunden sollte ich wieder zum CTG Schreiben kommen. Mein Mann ging um circa 19.30 Uhr nach Hause. Wir wollten uns beide etwas ausruhen. Ich fühlte mich ausgelaugt und dachte: Wenn es jetzt losgeht, habe ich definitiv keine Kraft. …
Hier geht es zum zweiten Teil von Melissas Geburtsbericht: Zwillinge natürlich – Alles kam anders