Zwillingsbabysfüsschen

Geburtsbericht Zwillinge einleiten – Alles kam anders Teil 2

Lies hier den zweiten Teil von Melissas berührendem Geburtsbericht Zwillinge einleiten natürlich. Im zweiten Teil berichtet Melissa von der Geburt ihrer beiden Zwillingsbabys. Sie musste während der Einleitung eine Achterbahn der Gefühle durchleben. Hier geht´s zum ersten Teil von Melissas Geburtsbericht.

Es lief wie ein Bach – Geburtsbericht Zwillinge einleiten

Abends, 20:30 Uhr: Ich ging zum CTG. Es zeigten sich deutlich mehr Wehen und sie waren stärker. Trotzdem meinten die Hebammen: Es könne bis morgen früh dauern, bis es wirklich losgeht. Also ging ich wieder ins Zimmer, machte mich Bett fertig und legte mich schlafen. Um 22.45 Uhr bemerkte ich plötzlich, etwas war anders als sonst. Ich war nass. Nein eher sehr, sehr nass. Es lief wie ein Bach aus mir heraus. Alle Mütter, bei denen die Fruchtblase platzte, versicherten mir vorab: Es sei nicht wie im Film. Es läuft nur ein bisschen und hört dann auf. Pustekuchen – bei mir hörte es nicht auf. Es war so warm. Es war eines der schönsten Erlebnisse. Ich rief meinen Mann an, dass er so schnell wie möglich kommt. Währenddessen benachrichtigte meine Zimmernachbarin eine Krankenschwester, die mich abtrocknete und mir beim Anziehen half. Dann ging es zum CTG.

Geburtsbericht Zwillinge einleiten – Es ging in den Kreißsaal

Ich lachte noch, als die Hebamme mich ans CTG anschloss. Doch nach ungefähr einer Minute hatte ich sehr starke Wehen ohne Pause. Ich war so dankbar, als mein Schatz eintraf. Viel konnten wir nicht reden. Er machte mit mir Atemübungen und hielt meine Hand fest. Als die Wehen immer stärker und noch häufiger wurden, riefen wir die Hebamme. Mein Muttermund wurde untersucht. Er war schon bei sechs Zentimeter geöffnet. Es ging also direkt in den Kreißsaal. Dort wurde ich wieder ans CTG angeschlossen und ich veratmete die Wehen im Stehen. Die Hebammen handelten nach meinen Wünschen. Egal, wie oft sie das CTG anschließen mussten, weil es ständig verrutschte.

Plötzlich waren da Presswehen – Geburtsbericht Zwillinge einleiten

Die Wehen wurden immer unerträglicher. Währenddessen füllte sich der Kreißsaal mit Hebammen, Ärzten und Kinderärzten. Sie fragten mich, ob ich eine PDA möchte, und riefen den Anästhesisten. Zwei Minuten später kam er und ich dachte: Er ist meine Rettung. Der Anästhesist wollte gerade anfangen, einen Zettel auszufüllen, da bekam ich schon Presswehen. Mein Muttermund war komplett geöffnet auf zehn Zentimeter. Das war circa um 00:10 Uhr. Die Hebamme und die Ärztin waren ab dem Zeitpunkt die ganze Zeit bei mir. Auch mein Mann, der mir so viel Kraft gab.

Geburt erster Zwilling – Ich versuchte alles bewusst wahrzunehmen

Es wurden bis zur Geburt beider Babys viele Ultraschalluntersuchungen vorgenommen, um zu überprüfen, ob mit den Babys alles in Ordnung ist. Auch das CTG wurde immer wieder angeschlossen. Zwischen den Presswehen entspannte ich mich jedes Mal. Alle dachten, ich hätte eine PDA bekommen, weil ich so entspannt war. Ich schloss meine Augen, um alles so bewusst wie möglich mitzubekommen.

Etliche Presswehen, Positionswechsel und Schmerzen später wurde Matteo um 2:08 Uhr mit der Saugglocke geholt. Sie legten ihn sofort auf mich. Er war warm und weich. Ich sag´s euch: aaahhhh, so schön und emotional. Wir konnten unser Glück kaum fassen. Ich weiß noch, dass seine Nabelschnur zu kurz war und ich mich nach vorne beugen musste, um ihn zu sehen. Es war so ein unbeschreibliches Gefühl, vor allem, weil er auf mir lag und sich Amelia noch in meinem Bauch bewegte. Aber ich hatte fast keine Kraft mehr. Kein Wunder nach so vielen unzähligen Presswehen. Matteo wurde abgenabelt, untersucht und seinem Vater in die Arme gelegt. Dieser Anblick erfüllte mich mit unfassbarer Liebe und Stolz. Dann ging es weiter.

Geburt zweiter Zwilling – Panik brach aus

Vier Minuten nach der Geburt von Matteo fingen die Presswehen erneut an. Amelia wollte sich jetzt auf den Weg machen. Die Fruchtblase platzte, und dann fing die Hektik an. So darf sie auf keinen Fall kommen, schrie die Oberärztin. Sie wollte mich eigentlich in Sekundenschnelle für einen Notkaiserschnitt vorbereiten. Nach wenigen Sekunden geschah das, wovor die Oberärztin mich vorab informierte: Amelia hatte plötzlich so viel Platz im Bauch, sie streckte sich durch. Sie kam mit den Füßen zuerst. Es war schrecklich. Hinzu kam, sie war eine Sternenguckerin. Eine Wehe später blieb sie stecken. Ein Arm war noch oben am Kopf. Ihre Herztöne fielen ab. Es brach Panik im Kreißsaal aus. Die Ärztin versuchte sie an den Füßen herauszuzerren. Mehrmals. Erfolglos. Als sie es endlich schaffte, flutschte ihr Amelia vor lauter Schwung aus den Händen. Sie mussten sie im Flug auffangen. Dann wurde Amelia gleich auf meine Brust gelegt. Sie kam 20 min später um 2:28 Uhr.

Sie hatten ihr Leben gerettet – Geburt Zwillinge

Amelia hatte blaue Flecken und war leblos. Sofort wurde sie abgenabelt und sie rannten mit ihr auf die Intensivstation. Wir blieben im Kreißsaal mit Matteo zurück und wussten nicht was passiert. Wir hatten einfach nur Angst. Nach der Nachgeburt brachten sie Amelia wieder zu uns zurück. Sie hatten sie beatmet. Für mich haben sie ihr Leben gerettet. Ihr Leben und auch unseres.

Wir sind so dankbar für unsere Zwillinge

Melissas Zwillinge Matteo & Amelia

Die Geburt unserer Zwillinge war das Schönste und gleichzeitig das Schlimmste, was wir als Paar bisher in unserem Leben erlebten. Dass unser Geburtserlebnis uns noch mehr zusammengeschweißt hat, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Wir sind so froh, unsere Zwillinge bei uns zu haben. Wir, ihre Wurzeln, die sie unendlich arg lieben, und es immer tun werden.

Mittlerweile ist Melissas Zwillingspärchen schon über sieben Monate alt und erfreut sich bester Gesundheit. Liebe Melissa, danke für deinen wundervollen und so detailreichen Geburtsbericht, der einmal mehr zeigt, nichts ist bei einer Zwillingsgeburt planbar.

Wie war deine Geburt?

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Hier gleich den nächsten Geburtsbericht lesen: Geburtsbericht Zwillinge – Der Tag an dem mein Leben Kopf stand

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