Eine unkomplizierte Schwangerschaft und das Vertrauen in sich selbst sind die besten Voraussetzungen für eine natürliche Zwillingsgeburt. Bei Lena begann die Geburt ganz klassisch mit dem Lösen des Schleimpfropfs. Daraufhin stellten sich die Wehen nur schleppend ein und es wurde eingeleitet. Lies hier ihren Geburtsbericht: Zwillingsgeburt natürlich Erfahrung – ein unbeschreibliches Erlebnis.
Ich genoss meine Zwillingsschwangerschaft – Zwillingsgeburt natürlich Erfahrung
Immer wieder musste ich es mir selbst bewusst machen, wie gesegnet ich bin. Es wachsen gerade zwei Menschen in meinem Bauch heran. Was für ein doppeltes Wunder. Ich genoss meine Zwillingsschwangerschaft und war so gerne schwanger. Es gab keine besonderen Probleme. Mir ging es gut, abgesehen von der extremen Hitze im Sommer 2018.
Ein Bilderbuchstart in die Zwillingsgeburt natürlich Erfahrung
Der Start in die Zwillingsgeburt verlief wie aus dem Bilderbuch. Zuerst löste sich der Schleimpfropf. Da war ich in der 35+6 Schwangerschaftswoche. Kurze Kontrolle beim Gynäkologen und im Krankenhaus – alles in bester Ordnung. Die Geburt kann noch bis zu zwei Wochen dauern, wurde mir gesagt. Doch ungefähr 5 Stunden später sprengte Leo seine Fruchtblase. Es war ungefähr 15:30 Uhr und somit fuhren wir ins Krankenhaus. Ab da geriet alles leider etwas ins Stocken. Ich bekam keine Wehen und mein Muttermund war erst 2 cm geöffnet. Also hieß es abwarten.
Mein Mann fuhr abends nach Hause. Wir waren beide der festen Überzeugung, in der Nacht würde es losgehen. Ich wollte ihn dann in der Nacht anrufen. Für mich war es eine schlaflose Nacht. Ich bekam vor lauter Rückenschmerzen kein Auge zu. Das war ich gar nicht gewohnt. Ich konnte nicht liegen und versuchte am Tisch im Sitzen zu schlafen. Zum Glück hatte ich in der Nacht ein Zimmer für mich alleine. Doch es sollte in dieser Nacht nichts passieren …
Die Wehen setzten nicht ein – Einleitung
Am nächsten Morgen um 9 Uhr ging ich in den Kreißsaal zum CTG. Eine Einleitung wollte ich in jedem Fall vermeiden. Eine Hebamme beriet mich und klärte mich über alle Risiken auf. Da ich 16 Stunden nach dem Blasensprung immer noch keine Wehen hatte, sagte mir die Hebamme, dass sie in spätestens zwei Stunden einleiten müssten. Schweren Herzens entschied ich mich für den Wehentropf. Es ging den beiden gut und ich wollte keine Komplikationen riskieren.
Nach und nach setzen die Wehen ein, bis sie zu einem dauerhaften Schmerz wurden. Ich wusste nicht mehr, wohin mit mir. Das Schmerzmittel meiner Wahl Lachgas brachte nicht viel, aber sorgte bei meinem Mann und mir für Spaß und Abwechslung. Das CTG glich einer Hügellandschaft, sodass mein Mann Striche machen musste, wenn ich eine Wehe bemerkte, um es überhaupt auswerten zu können. Eine PDA lehnte ich nach wie vor ab. Ich hatte totale Angst davor.
„Ich kann jeder Frau nur wünschen, sich zu trauen, ihre Zwillinge auf natürlichem Wege zu bekommen. Es ist ein unbeschreiblich schönes Erlebnis.“
Wir hatten Spaß im Kreißssaal
Trotzdem hatten wir jede Menge Spaß im Kreißsaal. Wir tanzten, lachten und machten Witze. Dann kam es zum Schichtwechsel der Hebammen. Dabei waren wir uns so sicher, mit der jetzigen Hebamme unsere Zwillinge auf die Welt zu bringen. Die neue Hebamme war ein ganz anderer Typ. Sie fing auch wieder mit einer PDA an und ich lehnte ab. Irgendwann ging es nicht mehr. Die neue Hebamme nahm mir die Angst vor der PDA. Sie erklärte mir, dass ich trotzdem meine Beine spüren und laufen könne. Ich solle doch die zwei Stunden nutzen, um Kraft zu tanken, die ich so dringend für die Geburt benötige. Schließlich war ich schon über 30 Stunden wach. Es war die beste Entscheidung und ohne diese Hebamme wären die beiden vermutlich per Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Ich hätte es nicht mehr aus eigener Kraft geschafft.
Die PDA wirkte schnell. Ich konnte endlich entspannt liegen und ein wenig dösen. Die Wehen wurden regelmäßig und ich spürte nichts davon. Nach gut zwei Stunden war mein Muttermund endlich weit genug geöffnet. Die PDA ließ langsam nach und ich hatte genug Kraft für die Presswehen. Es war das perfekte Timing. Die Hebamme war auch während der Geburt genau der richtige Typ Mensch, den ich brauchte. Sie war nicht genervt, motivierte mich und fand die richtigen Worte. Ich spürte ihre Erfahrung und fühlte mich in guten Händen aufgehoben.
Leo und Romy kommen auf die Welt
Um 20:31 Uhr kam Leo zur Welt mit zarten 2030 Gramm. So ein winziges Wesen lag da auf meiner Brust. Ich vergaß vor lauter Glück alles um mich herum. Die Hebamme eröffnete währenddessen die Fruchtblase. Zwei Ärzte hielten Romy in meinem Bauch fest. Denn sie lag schon perfekt und sollte den vielen Platz nicht zum Strecken ausnutzen. Die Hebamme sagte, ich solle bei der nächsten Wehe pressen. Doch ich verpasste meinen Einsatz, da ich noch so sehr mit Leo beschäftigt war. Dann ging es mit der nächsten Wehe los und nach nur einer weiteren, hatte ich meine Tochter Romy um 20:52 Uhr im Arm. Mit 2800 Gramm immer noch wenig, aber im Vergleich zu Leo kam sie mir so groß vor. Ich war völlig verzaubert von meinen beiden Babys und konnte mein Glück kaum fassen.
Ich würde es immer wieder so machen
Ich kann jeder Frau nur wünschen, sich zu trauen, ihre Zwillinge auf natürlichem Wege zu bekommen. Es ist ein unbeschreiblich schönes Erlebnis. Genießt das alles von Anfang an. Es ist eine tolle Zeit und man muss weder vor einer Zwillingsschwangerschaft Angst haben, noch vor der Geburt. Man braucht einfach nur die richtigen Menschen, um sich herum.
Vielen Dank, liebe Lena für deinen schönen Geburtsbericht: „Zwillingsschwangerschaft – Zwillingsgeburt natürlich Erfahrung“. Er wird viele werdende Zwillingsmamas inspirieren und Mut machen.
Hier gehts zum nächsten Geburtsbericht: Geburtsbericht Zwillinge 38. SSW – Wenn der führende Zwilling in Stirnlage liegt